Namibia – Ein Land voller Kontraste

Namibia fasziniert uns immer wieder. Das Land ist ein Schauspiel der Natur und bietet ein schillerndes Licht- und Landschaftspanorama. Ein scheint so, als würden sich Himmel und Erde berühren. Einmalige Naturwelten, karge Mondlandschaften, tiefe Canyons, heiße Quellen, skurrile Felsformationen, artenreiche Baum- und Tierwelten und die deutsche Kolonialvergangenheit erwartet Euch. Lernt die verschiedenen Regionen Namibias kennen!

In der Zentralregion auf einem Plateau in 1650 Metern Höhe liegt malerisch in einem Talkessel  Windhoek, Namibias Hauptstadt und ist mit mittlerweile über 300.000 Einwohnern die größte Stadt des Landes. Die schmucke Hauptstadt wird von den Erosbergen im Norden und den Auas Bergen im Süden gesäumt. Sie wird auch von den zwei Wüsten des Landes umgeben: der Namib im Westen und der Kalahari im Osten. Etwas außerhalb der Stadt liegen einige Wildschutzgebiete, die eindrucksvolle Game Drives und Erholung & Entspannung bieten. Das Khomas-Hochland bildet den höchsten Punkt des Plateaus. Seine Spitze ist der Gamsberg, der vierthöchste Berg Namibias. Er ist ein Tafelberg, der 500 Meter aus der umliegenden Landschaft herausragt.
Der Süden Namibias bietet weite, unendliche Horizonte und trockene Landschaften. Der Fish River Canyon zählt zu den wohl spektakulärsten geologischen Phänomen des Landes. Eine atemberaubende 161 km lange Schlucht durchtrennt die sonst flache Landschaft. Nördlich des Fish River Canyons Richtung Kalahari befindet ein Wald mit einzigartigen Köcherbäumen. Der Köcherbaum hat seinen Namen von den Buschmännern erhalten, die seine Äste und Rinde dazu verwenden, Köcher für Ihre Pfeile herzustellen. Diese Pflanzen gehören zu den Aloe-Sukkulenten und können bis zu 9 Meter hoch werden. Im Süden finden sich die heißen Quellen im Ai-Ais Richtersveld Transfrontier Park und im Westen schließt sich das Sperrgebiet, ein riesiges Gebiet mit eingeschränktem Zugang, an. Hier schürft man nach wertvollen Diamanten. Lüderitz, die größte Stadt im Süden, liegt an der rauen Atlantikküste und ist ein etwas verschlafen wirkender und beinahe skurriler Ort, der aber gerade daher seinen Reiz bezieht. Die Gründerstadt Namibias zählt heute ca. 20.000 Einwohner. Fangfrischer Fisch, Muscheln, Austern und Hummer stehen stets auf der Speisekarte.
Die Namibwüste und Küstengegend: Rot-braun-lila Dünen, weite Ebenen, zerklüftete Canyons, tief eingeschnittene Flusstäler und schroffe Berge dominieren die Landschaft zwischen der Namibwüste und den Steilhängen des inneren Plateaus aus. Der Namib-Naukluft Park ist mit einer Gesamtfläche von rund 50.000 km² Namibias größtes Naturschutzgebiet. Es umfasst einen rund 100 bis 150 km breiten Gürtel entlang der namibischen Küstenwüste. Landschaftlicher Höhepunkt im Park ist die Fahrt zum Sossusvlei, welches inmitten der zentralen Dünen-Namib liegt, die mit einer Fläche von rund 32.000 km² den größten Teil des Parks ausmacht. Das Sossusvlei ist eine von riesigen Sanddünen umschlossene, salzverkrustete Lehmsenke. Im Jahre 2013 wurde das Gebiet zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Dünen im Sossusvlei erreichen teilweise Höhen von 300 Metern und mehr und gehören damit zu den höchsten der Welt. Den Rekord hat die 350 Meter hohe „Big Daddy” Düne eingestellt, auch „Crazy Dune” genannt. Die „Big Mama” Düne nördlich davon bleibt wenige Meter darunter. Aber warum spricht man hier von Sterndünen? Der Grund ist, dass die Dünenkämme im gigantischen Meer aus Sand von einem Scheitelpunkt aus sternförmig in verschiedene Richtungen verlaufen.

Die Dünen entstanden im Laufe von vielen Millionen Jahren. Der Oranje-Fluss hat Sand ins Meer gespült, dieser wurde durch den Benguela-Strom an der Küste entlang nordwärts transportiert. Die Brandung schob dann den Sand ans Land. Es entstanden Küstendünen, die durch den Wind landeinwärts verlagert wurden. Dieser Prozess setzt sich weiterhin fort. Im Norden bei Swakopmund und Walvis Bay herrscht eine entspannte Atmosphäre, die sowohl Touristen als auch Einheimische anzieht. Ein Highlight ist auch Cape Cross, eines der größten Seehundschutzgebiete der Welt. Im Osten der Skelettküste (auf dem Weg von Sesriem nach Swakopmund) findet sich die Welwitschia Mirabilis, eine an die Wüste angepasste Art, die die Feuchtigkeit aus dem Nebel über ihre spezielle Blattstruktur aufnimmt. Sie wächst flach auf dem Boden und bildet nur zwei Blätter an ihrem dicken Stamm aus. Diese Blätter wachsen im langen Leben der Pflanze stetig weiter. Ihr Alter ist schwer zu bestimmen, man nimmt jedoch an, dass sie bis zu 1500 Jahre oder älter werden kann.

Im Osten eröffnet sich Besuchern das Buschmannland. Richtung Süden stößt man auf die Kalahari. Dies ist selbst für namibische Verhältnisse ein sehr abgelegener Landstrich. Hier leben in weit verstreuten Siedlungen die San-Buschleute. Sie sind berühmt für ihre Überlebenskünste. Man kann den Khaudum-Nationalpark mit seinen eindrucksvollen Wildtierherden besuchen und die Anfänge der Kalahari-Wüste bestaunen. Übrigens wusstet ihr, dass die Kalahari-Wüste sich über acht unterschiedliche Länder erstreckt?
Der zentrale Norden von Namibia bietet eine Mischung aus flachen Geröllebenen und Graslandschaften, bewaldeten Hügeln und schroffen Bergen. In dieser Region befindet sich der Etosha-Nationalpark, eines der bedeutendsten und wichtigsten Naturschutzgebiete Afrikas und Heimat von unzähligen Wildtieren. Nur zur Regenzeit füllt sich die große Salzpfanne mit Wasser. An den Wasserstellen tummeln sich Herde von Springböcken, Gemsböcken, Spitzmaulnashörner, Zebras und Streifengnus, sowie Kuhantilopen, Bergzebras, Löwen, Geparden bis hin zum scheuen Leoparden. Eine weitere Attraktion ist das Waterberg-Plateau im Südosten. Das Plateau erhebt sich etwa 200 Meter aus der umgebenden sandigen Kalahari Ebene. Das 20 km breite und 50 km lange Tafelberg-Massiv besteht aus porösem Sandstein. Niederschläge sickern durch das Gestein und treffen unten auf eine wasserundurchlässige Tonschicht. Während es oben auf dem Plateau sehr trocken ist, gibt es am Fuße viel Oberflächenwasser und permanente Quellen. Daher ist die Vegetation sehr üppig und grün und besonders artenreich. Unter anderem sieht man hier wilde Feigenbäume, Feuerlilien und Korallenbäume. Hier wird die begrenzte Anzahl der gefährdeten Tierarten gehegt und gepflegt – darunter unterschiedliche Antilopen- und Büffelarten sowie das Breitmaulnashorn. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Gegend zählt der Otjikoto-See und der berühmte Hoba-Meteorit, der größte bekannte Meteorit der Welt.
Der Nordwesten erstreckt sich vom Kunene-River an der Grenze zu Angola bis zum Ugab-River, an der südlichen Grenze des Skelettküstenparks. Der Park ist eine riesige Wildnis voller unberührter und abwechslungsreicher Landschaften. Viele sind überhaupt nicht zugänglich, nur im  Rahmen einer Flugsafari kann man diese Gegend aus der Luft bewundern. Die Attraktionen sind zum Beispiel die Wüstenelefanten, die sich perfekt an die Gegebenheiten in der Wüste angepasst haben, beeindruckende Himba-Siedlungen, die Epupa-Wasserfälle, die uralten, dennoch gut erhaltenen Felsgravuren und –zeichnungen bei Twyfelfontein, der versteinerte Wald, der Burnt Mountain, etc. Die Region ist malerisch schön und auf jeden Fall ein Besuch wert.
Die Kavango-Region und ihre Menschen sind vom Okavango-Fluss und seinen breiten Überschwemmungsgebieten abhängig. Hier ist es grüner als im Rest von Namibia. Die größten Sehenswürdigkeiten sind die Wildparks, wie der Khaudum Game Park. Er bedeckt eine Fläche von 284.000 Hektar und ist die Heimat von Wildtieren, wie Antilope, Elefant, Zebra, Löwe, Leopard und vielen mehr. Der Park kann nur in einem 4×4 Fahrzeug erkundet werden. Rundu, die Hauptstadt, ist das Tor zur Zambezi-Region und die Heimat vieler talentierter Schnitzer. Sehenswert sind die Popa-Wasserfälle – zahllose Stromschnellen ergießen sich über die gesamte Breite des Flusses, bevor dieser zum Okavango-Delta wird.
Die Zambezi-Region (auch als Caprivi bekannt) ist ein kleiner Landstrich, 450 km lang und nur 100 km breit. Ein Mosaik aus Wäldern, Flusswäldern, Sümpfen und Flüssen. Fast 200 verschiedene Pflanzenarten, darunter Sträucher, Bäume und Früchte, schmücken die beeindruckende Landschaft. Eine üppige Laubvegetation und Wasserpflanzenwelt entlang der vielen Wasserwege. Der gesamte West-Caprivi ist heute ein Wildschutzgebiet. In 2002 wurde der ehemalige Mahango-Wildpark und der West-Caprivi-Wildpark zum Bwabwata-Nationalpark zusammengelegt. Der Park erstreckt sich zwischen den Flüssen Okavango und Kwando mit einer Fläche von über 5000 km². In dem Gebiet leben schätzungsweise rund 8000 Elefanten, 1000 Büffel, sowie viele Antilopenarten, Hyänen, Löwen und Leoparden. Entlang der Flussläufe können Krokodile und Flusspferde sowie zahlreiche Wasservögel beobachtet werden. Hier werden Tierbeobachtungen per Jeep und Boot angeboten.